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Das digitale Bauwerksmodell ist die Zukunft

Building Information Modelling steht für digitales Planen, Bauen und Bewirtschaften. Während die Schweiz erst mit BIM anfängt, ist es im englischsprachigen Raum und Skandinavien bereits bei Grossprojekte standardmässig.

Mit Building Information Modelling, kurz BIM, wird auch die Planung und der Bau digitalisiert. Das Gebäude wird mit all seinen Daten in einem digitalen Modell erfasst und geometrisch visualisiert. Die Bauherrschaft erhält darum nicht nur ein gebautes Objekt, sondern auch ein virtuelles Datenmodell des Gebäudes und sie können bei Bedarf darauf zurückgreifen. In der Schweiz ist man aber noch nicht so weit wie im englischsprachigen Raum und in skandinavischen Ländern. Dort wird BIM bereits bei Grossprojekten standardmässig eingesetzt.

Information, Planung und Bewirtschaftung

Bei einem BIM-Projekt wird die Gebäudetechnikplanung integriert. Für die Bauherrschaft hat dies den Vorteil, dass man viele Fragen und Problempunkte bereits in der Planungsphase visualisieren und besprechen kann. BIG BIM bedeutet die Integration aller Fachplaner und Architekten. Alle Fachmodelle jeder einzelnen Disziplin können in einem Koordinationsmodell zusammengefügt werden. Projektbesprechungen können so gemeinsam an dem Modell stattfinden und Entscheide sowie deren Folgen sind sofort für alle sichtbar. Die Kommunikation zwischen Architekt, Planer und Bauherrschaft wird dabei einfacher. Geometrie ist nur einer der möglichen Eigenschaften und darum kann auch das Raumprogramm in einer einfachen Excel-Datei Teil eines solchen Modells sein. Die Bedürfnisse der Bauherrschaft können so in einem Anforderungsmodell gesammelt und erfasst werden.

Das richtige Format

Für jede Fachplanung kann ein eigenes Modell entwickelt und dann zusammengeführt werden. Im Betriebs- und Nutzungsmodell geht es um den Betrieb der Liegenschaft. Grundsätzlich gehören in ein Modell nur Informationen und Daten, die relevant für das entsprechende Gebäude ist und später wieder gebraucht wird. Zum Beispiel sind Decken und Wände als Objekt mit Eigenschaften im Modell erfasst, stehen diese Informationen für weitere Umbauphase zur Verfügung. Die Daten müssen aber im richtigen Format abgelegt sein. Aktuell ist das IFC, die sich beliebig ergänzen lässt. Zudem gibt es eine Gratissoftware, mit der ein entsprechend formatiertes File zusammen mit der Bauherrschaft angeschaut werden kann und das Verständnis der Bauherrschaft für das Projekt steigt. Mit der Retro-BIM-Methode kann ein bestehendes Gebäude gescannt und bei einem Umbau mit den neuen Daten ergänzt werden.

Fertigstellungsgrad (LOD) eines Raumes und seiner Modellelemente

Quellen/PDF

Hauseigentümer, Ausgabe NR. 19 vom 01.11.2016

Bildquelle: www.wiki-bim.com, Aardeplan 2014 (www.gesamtleitung.vdf-online.ch)

Teaserbildquelle: www.brparch.com