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Windenergie – eine Aufgabe für den Holzingenieurbau

Gewagte Holzkonstruktionen sind keine Seltenheit mehr. Der nachwachsende Rohstoff hat schon lange bewiesen, dass er zu bautechnischen Höchstleistungen fähig ist.

tibertower

Grosse Spannweiten für Hallenüberdachungen und Brücken leistet der Holzwerkstoff mühelos und ist in manchem dem Stahl sogar überlegen. Jetzt entwickelt ein deutsches Unternehmen Holztürme für Windkraftanlagen. Billiger, leichter, stabiler und zugleich nachhaltig sollen sie sein. Eine Perspektive für die Holzwirtschaft nicht nur in der Schweiz.

Windenergie in den unbewohnten Alpen kann sehr ertragreich sein. Aber der Transport von schweren Beton- oder Stahlelementen für die Türme der Windanlagen ist ein Kraftakt. Der Timbertower kann die Lösung sein, denn er bietet viele Vorteile:

  • Die Kosten von Holztürmen liegen rund 20% tiefer, im Vergleich zu Beton- oder Stahlkonstruktionen. 
  • Holztürme können problemlos bis zu 160 Meter hoch gebaut werde. Grosse Höhe = grösserer Ertrag. 
  • Holz ist ein lokal nachwachsender Rohstoff. Die regionale Wertschöpfung wird erhöht. 
  • Holztürme halten länger als Türme aus Stahlbeton. Dadurch wird die Windenergie noch konkurrenzfähiger. 
  • Die vorgefertigten Elemente mit 15 Meter Länge lassen sich problemlos mit Lastwagen oder Lastenhubschrauber an Ort und Stelle transportieren. 
  • Am Ende der Nutzungsdauer können Holztürme problemlos abgebaut und recycled werden.

Über das Thema, ob und wo Windkraftanlagen ins Landschaftsbild passen, kann man trefflich streiten und diskutieren. Aber es ändert nichts an der Tatsache, dass die Energiegewinnung in naher Zukunft nicht mehr auf fossile Rohstoffe zurückgreifen kann. Etwas mehr Weitsicht und Mut, auch mal einen anderen Weg zu gehen oder den Blickwinkel zu ändern stünde uns allen gut zu Gesicht.

Quellen/PDF

Quelle: timbertower.de, workzeitung Mai 2013
Bilder: timbertower.de