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Klimaneutraler Beton wird Realität

Die Bezeichnung «Klimaneutral» kennt man bisher nur von Baumaterialien die aus nachwachsenden Rohstoffen bestehen. Auf gutem Weg dorthin ist ein Start-Up das ein Verfahren entwickelt hat das CO2 in Beton speichern kann.

Schon etwas abenteuerlich mag es klingen das Recyclingbeton in naher Zukunft schon Klimaneutral sein soll, aber genau das hat sich ein Jungunternehmen auf die Flagge geschrieben.

Die Betonproduktion ist aktuell für mindestens 7% aller globalen Treibhausgas-Emissionen verantwortlich, in der Schweiz sind es sogar 9%. Die weltweite Zementproduktion verursacht jedes Jahr in etwa 2,5 Milliarden Tonnen CO2-Emissionen, das ist in etwa doppelt so viel wie der gesamte weltweite Flugverkehr. Das zeigt auf, dass geeignete Massnahmen in diesem Bereich viel bewirken können, umfassen sie doch nur ein einziges Bauprodukt.

Das Startup Unternehmen hat eine vielversprechende Technologie erarbeitet, wie CO2 Emissionen dauerhaft in Beton gespeichert werden kann. Das CO2 wird aus der Atmosphäre entfernt und durch natürliche Mineralisierung umgewandelt so dass es im Betongranulat gespeichert werden kann, dies geschieht in der eigens entwickelten Mobilen Anlage.

Eine mobile Anlage ist innert 2 Tagen beim Betonproduzenten betriebsbereit eingerichtet und kann danach den klimafreundlichsten Beton produzieren. In nur 24 Betriebsstunden wird die durchschnittliche Menge CO2, die ein Einfamilienhaus pro Jahr für das Heizen mit Erdöl verbraucht, in Recycling-Beton gespeichert.

Klimaneutraler Beton wird Realität
Bildquelle: neustark.com

Der Recyclingbeton speichert bereits heute 10kg CO2 pro Kubikmeter recyceltem Betongranulat. Durch den Einsatz des Recycling-Betongranulat kann zusätzlich CO2 eingespart werden, wenn die Menge Frischbeton auf das gesetzlich vorgeschriebene Minimum gesenkt wird, dadurch können 20kg CO2-Emissionen verhindert werden.

Bis 2025 ist Netto-Null-Beton in Aussicht, der dauerhaft die gleiche Menge an CO2 speichert, die bei seiner Herstellung freigesetzt wird. Die verbesserte Klimabilanz von Beton kann und wird dazu führen, dass auch Stahlbeton Gebäude besser im CO2 Fussabdruck abschneiden im Vergleich mit Gebäuden aus nachwachsenden Rohstoffen.

Quellen/PDF

Quelle: neustark.com; ethz.ch; unsplash.com

Stand: April 2021