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Unerwünschte Untermieter – Milben, Kakerlaken, Bettwanzen und Co

Sie sind lästig und sie verbreiten auch Krankheiten. Wie bekämpft man im Haushalt am besten das Krabbelgetier?

Im Wesentlichen stehen drei Methoden zur Auswahl.

  • Die Chemiekeule

Noch immer kommt am häufigsten die chemische Keule zum Einsatz. Sie ist effizient aber nicht gerade umweltfreundlich. Für die private Anwendung nicht unbedingt zu empfehlen, denn der Umgang mit den Chemikalien will gelernt sein. Ob Begasung der Räume oder Frassköder, z.B. Schabenbefall, hier muss professionelle Hilfe in Anspruch genommen werden – der Kammerjäger.
Neu schlagen auch Putzinstitute (Facility Services) den Einsatz des Thermonox-Verfahrens (siehe Thermobehandlung) vor. Die Luft im Raum wird so stark erhitzt, bis Stoffwechsel und Biosynthesen zum Stillstand kommen. Und die Bettwanzen samt Eiern austrocknen.

  • Erhitzen / Thermobehandlung

Da die optimale Entwicklungs- und Vermehrungstemperatur der meisten Insekten bei +15 und 35°C liegt, kann man sie mit einer Thermobehandlung austrocknen, da bei Temperaturen über 42-45°C ihre Eiweisse und Enzyme gerinnen. Dabei wird die Raumluft oder eine Wärmekammer langsam auf 50-60°C aufgewärmt, damit Hitzeschäden an Gebäude und Einrichtung vermieden werden. Damit eine homogene und wirtschaftliche Luftzirkulation entsteht, werden mindestens zwei Öfen benötigt. Eine Umpositionierung der Ausrüstung stellt eine optimale Temperaturverteilung sicher.

Die Temperatur wird über 10-40 Stunden gehalten, um auch in Maschinen und Hohlräumen eine adäquate Einwirkzeit und Temperatur sicherzustellen. Die Temperatur kann ganz einfach mit einer Temperaturmesspistole kontrolliert werden. Dementsprechend werden die Positionen und Ausblasrichtungen der Öfen verändert und angepasst. So können thermisch nachteilige Raumgeometrien sowie Abschirmungen durch Einrichtungen und Anlagen ausgeglichen werden.

Bei der Abkühlphase werden die Öfen abgeschaltet und Luft, Einrichtung und Gebäude erreichen langsam ihre Normaltemperatur, damit keine Hitzespannungsschäden auftreten. Die Thermobehandlung beansprucht bei einer Einraumwohnung oder einem Hotelzimmer eine Zeit von etwa 24 Stunden, während ein ganzes Gebäude mindestens 48 Stunden behandelt werden muss.

Bei einer Halle geht man jedoch anders vor. Sie wird nicht komplett erwärmt, sondern mit einer der folgenden Möglichkeiten der Teilentwest:

  • Wenn die entsprechenden Maschinen nicht fest installiert sind, können sie in einen kleineren Raum gebracht und dort entwest werden.
  • Die andere Möglichkeit besteht darin, dass der Raum mit Plastikfolien in Abteile getrennt wird betroffenen Raumteile abschnittsweise erwärmt werden.

Der Energieverbrauch wird durch eine Vielzahl an Maschinen nicht wesentlich negativ beeinflusst. Dagegen hängt er stark davon ab, wie viel schwer erwärmbarer Beton vorhanden und wie gross der Wärmeverlust ist. Der Energieverbrauch liegt für die gesamte Behandlung im Schnitt bei 2-4 kWh pro m3 Raum.

  • Erfrieren

Eine andere Möglichkeit besteht darin, die Schädlinge z.B. im Cryonite-Sprühnebel einzufrieren, da sie tiefe Temperaturen genauso wenig ertragen wie Hitze. Die letzten beiden Methoden haben einen entscheidenden Vorteil, sie sind ungiftig und bei sachgemässer Anwendung unschädlich für Menschen, Tiere und Material. 

Quellen/PDF

Bild: zeit.de