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Öl und Diesel aus Klärschlamm – Blick in die Zukunft

Und wieder einmal stehen Fäkalien im Brennpunkt, denn daraus soll Diesel werden. Weltweit gibt es dazu bereits Patente und Versuche.

biodieselzapfsäule

Rückstände aus Abwasserreinigungsanlagen (ARA) enthalten Rohstoffe, die laut der Schweizer Firma Bluetector als Ausgangsmaterial für die Öl- und Dieselgewinnung geeignet sind. Ein neues Verfahren soll im Unterschied zu bereits weltweit angewandten Methoden ohne Druck und Hitze aus dem Abfall Öl herstellen. Der eindeutige Vorteil – es werden Energie und damit Kosten gespart. Bis hierher klingt es schon mal gut. Andere Verfahren sprechen von Herstellungskosten, die bei 20-25 Cent liegen sollen. Also durchaus ein Geschäft.

Es gibt aber noch einen Haken. Bisher funktioniert die Ölquelle nur im Labor. Eine Testanlage soll Gewissheit bringen, ob sich aus den Schweizer Rückständen der ARAs in Zukunft die berechneten 20 Millionen Liter Öl gewinnen lassen.

Aus dem gewonnen Öl könnte dann Biodiesel hergestellt werden. Da dieser aus Abfallstoffen statt aus Energiepflanzen hergestellt wird, steht er nicht in Konkurrenz mit der Nahrungsmittelproduktion.

Quellen/PDF

Text: 20 Minuten, 23.1.15
Bild: dpa