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Textile Bodenbeläge

Teppiche gehören zu den ältesten Einrichtungsgegenständen, die die Menschheit kennt. Noch heute dienen sie in vielen Ländern als Sitzgelegenheit und Schlafunterlage.

gefärbte wolle
Bild: habbishaw.de

Waren es anfangs noch Felle, die die Böden der Hütten und Häuser bedeckten, wurden diese bald durch gewebte und geknüpfte Teppiche aus Naturfasern und Wolle ersetzt. Heute gelten luxuriöse Teppiche als Statussymbol. Leider verdienen die Händler und Zwischenhändler dabei Unsummen, während die flinken Hände oft unter erbärmlichen Bedingungen arbeiten und mit einem mageren Lohn abgespeist werden.

Ökologische Teppiche und Teppichböden:

Gängige Massenware kommt heute aus der Industrie und besteht zum grössten Teil aus Kunstfasern. Die Gefahr, dass die verwendeten Materialien Schadstoffe ausgasen und die Raumluft belasten, ist gross. Aber zum Teppich oder Teppichboden auf petrochemischer Basis gibt es Alternativen.

Immer mehr Hersteller spezialisieren sich auf hochwertige Qualitätsprodukte aus unbehandelter Schurwolle, Ziegenhaar, Sisal- oder Kokosfasern, etc. Alle Materialien und Farben / Färbemethoden sind schadstoffgeprüft. Eine flächige Verlegung von Teppichböden ist mit Naturlatexklebern möglich. Durch den konsequenten Verzicht auf chemische Zusätze ist damit eine wohngesunde Raumgestaltung möglich. Trotzdem sind sie langlebig und robust.

Naturfasern, die sich besonders gut für die Teppichherstellung eignen sind:

  • Sisal: sehr robust, belastbar, auch in öffentlichen Gebäuden. Mit ein Rücken aus Naturlatex problemlos als Teppichboden auch für grössere Flächen geeignet. Angenehmes Barfussgefühl, keine statische Aufladung.
  • Schafwolle: hochwertige Wolle wird sowohl in Teppichen als auch in Teppichböden verarbeit. Viele natürliche Farbnuancen der Wolle machen das Einfärben oft unnötig, wobei Bodenbeläge aus gefärbter Wolle durchaus möglich sind. Als Trägergewebe kommt Jute oder Baumwolle zum Einsatz. So kann auf PU-Schaumrücken verzichtet werden.
  • Ziegenhaar: ein besonders strapazierfähiges und schmutzabweisendes Obermaterial für Teppiche. Oft mit einer Beimischung von bis zu 20% Schurwolle. Einfärben mit Naturfarben problemlos möglich. Naturlatex und Jutegewebe bilden den Teppichrücken.
  • Kokosfasern: wie Sisal eine besonders strapazierfähige Faser, um daraus langlebige Bodenbeläge herzustellen. Unempfindlich gegen Feuchtigkeit. Für reine Wohnzwecke wird die manchmal etwas als „kratzbürstig“ empfundene Oberfläche seltener eingesetzt.

Herstellungsarten:

Im Wesentlichen gibt es zwei Herstellungsmethoden. Zum einen sind es handgewebte oder handgeknüpfte Teppiche, die in Abmessung, Form, Farbaustattung und Design dem Kundenwunsch angepasst werden können. Da die maximale Grösse durch den Herstellungsprozess begrenzt ist, werden Teppiche in der Regel als Blickfang und Wohnaccessoire auf Holzfussböden, keramischen oder fugenlosen Bodenbelägen verwendet.

Teppichböden aus Wolle oder Naturfasern werden maschinell als Rollenware oder Teppichfliesen hergestellt. Sie eignen sich besonders gut, um grosse Flächen fugenlos zu belegen. Ihre hohe Strapazierfähigkeit wird immer mehr geschätzt und deshalb kommen sie in öffentlichen Gebäuden, Hotels, Museen, aber auch in Wohnbauten vermehrt zum Einsatz.

Vor- und Nachteile

+ Fusswarm
+ Trittschalldämmend
+ für Fussbodenheizung geeignet
+ Bindet Staub für Staubsaugen praktisch

- nicht besonders Dauerhaft
- Kunststoffteppiche können sich elektrostatisch aufladen
- nicht Wasserfest

Verlegung

Vollflächiges oder teilweises (mit doppelseitigem Klebeband) Verkleben. Verspannen mit Leisten durch den Fachmann.

Pflege

Alle ein bis zwei Tage saugen, Flecken mit Spezial Reiniger oder Hausmitteln (z.B. Salz bei Rotwein) sofort entfernen. Grundreinigung mit Sprühsauger, lose und wertvolle Teppiche im Fachgeschäft reinigen lassen

Quellen/PDF