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Brennendes Eis als Energie vom Meeresgrund - Blick in die Zukunft

In den Tiefen der Ozeane schlummern methanhaltige Gashydrate als Energiequelle. In deren Erforschung und Gewinnung wird bereits massiv investiert.

Doch so einfach wie es klingt ist es nicht. Die entsprechenden Lagerstätten liegen oft von mächtigen Sedimentschichten zugedeckt an den steilen Kontinentalhängen der Ozeane. Die begehrten Gashydrate sind chemisch sehr fragil und werden von Gasen, wie zum Bespiel dem begehrten Methan stabilisiert. Es klingt verlockend: 1 m3 Gashydrat enthält bis zu 160 m3 nutzbares Gas. Erste noch unsichere Schätzungen gehen davon aus, dass die Gashydratlagerstätten mehr als doppelt so viel nutzbare Energie enthalten wie alle bekannten fossilen Brennstoffträger (Erdgas, Kohle, Erdöl) zusammengenommen.

Während die einen noch forschen und erkunden, hat unter anderem Japan und Indien bereits konkrete Pläne, die Energiequelle in naher Zukunft nutzbar zu machen. Noch haben die Wissenschaftler Bedenken, denn es wird angenommen, dass die Gashydrate wie Zement wirken und die Kontinentalhänge stabil halten. Ein Abbau könnte demnach unterseeische Erdrutsche zur Folge haben. Auch sind mögliche negative Auswirkungen durch den Abbau auf die Flora und Fauna am Meeresgrund noch völlig unbekannt.

Der technische Aufwand zur Erschliessung von Lagerstätten ist erheblich und teuer. Werden also wieder nur die reichen Länder und finanzkräftige Konzerne den Kuchen unter sich aufteilen? Wie sicher ist die Ausbeutung? Es besteht immerhin die Gefahr, dass das rund 25mal stärker klimaschädliche wirkende Gas Methan dabei unkontrolliert freigesetzt wird. Ein Abbau ist nichts anderes als die Ausbeutung einer weiteren fossilen Energiequelle, die aber in keiner Weise CO2 neutral ist. Vielleicht mag sie eine Übergangslösung darstellen. Besser ist es jedoch die erforderlichen Gelder in die Forschung und den Ausbau von regenerativen Energien zu stecken.

Quellen/PDF

Bild: tu-dresden.de