Es gibt mittlerweile einige ökologische und baubiologische Verputze, die für Innenräume empfehlenswert sind. Aber Stroh ist neu. Das Produkt setzt sich aus Stroh, Wasser zusammen. In sehr geringem Anteil werden noch die für Lebensmittel zugelassenen Konservierungsmitteln E210 (Benzoesäure) und E280 (Propionsäure) beigemischt.

Die fertig angemischte Masse ist klebrig und fühlt sich im trockenen Zustand an wie eine warme Holzoberfläche. Eine geringe Rohdichte sorgt zusätzlich für eine gute Wärmedämmung (0,053 W/mK). Der Putz kann zur besseren Verarbeitbarkeit mit etwas Wasser verdünnt werden. Geeignete Oberflächen sind Beton, Backstein, Gipsplatten und Holz. Aufgetragen wird er entweder von Hand oder als Spritzputz. Die geglättete und trockene Oberfläche kann danach sogar geschliffen werden. Auch farbliche Wünsche sind kein Problem. Natürliche, farbige Pigmente können dem Putz beigemischt werden oder die fertige Putzoberfläche wird nach dem Trocknen mit einer Farbe nach persönlichem Geschmack gestaltet.

Das biologisch abbaubare Material darf verständlicher Weise nicht in Nassräumen, Küchen und unbeheizten Kellern verwendet werden. Ansonsten ist es zur Oberflächengestaltung, als Wand- und Deckenputz, oder zur Herstellung von Dekorationen und 3D Formen fast unbegrenzt einsetzbar. Demnächst stehen aus demselben Stroh-Wasser Gemisch hergestellte dekorative Paneele zur Oberflächenbekleidung zur Verfügung.

Das ausgehärtete Material kann aber nicht nur zum Verputzen von Innenwänden oder Deckenverwendet werden. Durch die leichte Formbarkeit im weichen, plastischen Zustand können vielfältige und einzigartige 3D Objekte erstellt werden. Darüber freut sich besonders die gestaltende Zunft, wie Innenarchitekten, Möbel- und Produktdesigner, Künstler und Architekten.