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Kann man mit ökologischem Verhalten seine Flugreisen kompensieren?

Welche Massnahmen müssen getroffen werden und kann man persönlich seine CO2 Bilanz nach einer Flugreise verbessern? Oder ist eine Kerosinsteuer sinnvoller?

Flugreisen verursachen einen hohen CO2 Ausstoss, dieses Wissen ist nun weitverbreitet, trotzdem steigen die Zahlen zum Flugverkehr kontinuierlich und wir alle geniessen immer noch gerne Urlaub in der Ferne. Wie kann man sich genau über diese Emissionen schlau machen, die seine eigene Reise verursacht? Wir fanden Antworten auf der Plattform von myclimate, dort können Flüge und auch weitere CO2 verursachende Reisen berechnet werden, sowie auch der eigene CO2 Fussabdruck.

 

Um einen Anhaltspunkt zu haben, vergleichen wir ein Langstreckenflug und ein Kurzstreckenflug. Als rechnerisches Beispiel dient ein Hin- und Rückflug von Zürich nach Bangkok in Thailand und ein Hin- und Rückflug von Zürich nach Amsterdam in den Niederlanden.

 

Der Flug von Zürich nach Bangkok verursacht auf dem Hin- und Rückflug 3400kg CO2 pro Kopf. Bei einem Kurzstreckenflug von Zürich nach Amsterdam werden auf dem Hin- und Rückflug 330kg CO2 ausgestossen.

Würde man nun hin und zurück mit dem Zug nach Amsterdam reisen, würde laut der Internet Plattform Ecopassenger 51.2kg CO2 verbrauchen, somit kann mit der Zugreise  278,8kg CO2 eingespart werden.

 

Möchte man nun die entstandenen Emissionen ausgleichen gibt es verschiedene Möglichkeiten dies auch nach der Reise noch zu tun. Eine Möglichkeit bietet sich auf myclimate , hier kann man den CO2 Ausstoss von verschiedenen Reisen errechnen und hat die möglichkeit den verbrauchten CO2 Wert der Reise zu kompensieren in dem man ein Klimaschutzprojekt unteranderem in Ruanda, Uganda oder auch in der Schweiz unterstützt.

 

Dies ist jedoch nicht die einzige Möglichkeit seinen CO2 Ausstoss zu mindern, betrachtet man das Verkehrsverhalten der Schweizer Bevölkerung in der Statistik vom Bundesamt für Statistik . Ist ersichtlich dass die SchweizerInnen im Jahr 2015 durchschnittlich 36,8km pro Tag unterwegs sind. Fast zwei Drittel (65%) der Tagesdinstanz im Inland wurden im Jahr 2015 mit dem Auto zurückgelegt, rund ein Viertel (24%) mit dem Öffentlichen Verkehr. Somit sollte klar sein, das man auch dort noch etwas verbessern kann.

 

Quelle:BFS / Verkehrsmittelwahl

 

 

Mobilität der Bevölkerung 2015, Quelle: BFS 2017
Quelle: BFS / Mobilität der Bevölkerung 2015

 

Gemäss dem Balkendiagramm zum Thema CO2 Emissionen für Transportleistungen pro Personenkilometer, können nun die Tagesdistanzen abgelesen werden. Für die Tagesdistanz von 65%, rechnen wir mit 23,9km für einen durchschnittlichen Personenwagen, dies ergibt 4,66kg CO2. Die weiteren 24% d.h. 8,8km des täglichen Verkehrs werden mit dem Öffentlichen Verkehr zurückgelegt und ergeben 0,156kg CO2.

 

 

 

Weitere Informationen zum Personentransport und deren Ökobilanz finden Sie in einem weiteren Artikel auf unserer Seite.

 

Wenn diese Tagesdistanzen mit dem Auto nun mit den Öffentlichen Verkehrsmittel zurückgelegt werden, könnten bei einem rechnerischen Beispiel mit 20km Zugfahrt (0.12kg CO2) und 3.9km Busfahrt (0.405kg CO2) 4.135kg CO2 eingespart werden.

 

Würde der durchschnittliche Schweizer der 1kg Rindfleisch pro Woche verzehrt nun darauf verzichten, würde er laut WWF Studie nach 21,5 Wochen den Kurzstreckenflug nach Amsterdam kompensiert haben. Der Langstreckenflug wäre jedoch erst nach etwa 4 Jahren und 1 Monat kompensiert.

 

Es gibt demnach mehrere Möglichkeiten die verbrauchten CO2 Emissionen zu kompensieren die z.B. durch eine Flugreise entstehen, in dem man Klimaschutzprojekte unterstützt, sein Verkehrsverhalten ändert oder auch seine Ernährung anpasst. Doch wie viele von uns fangen gerade bei sich selbst an mit Veränderungen? 

 

Laut den Zahlen vom Bundesamt für Statistik vom 2015 fliegen die Schweizer immer mehr, dies rund 9000km pro Jahr. Nur ein kleiner Teil der so entstandenen Emissionen werden in wirklich kompensiert. Deshalb und auch weil Kerosin in der Schweiz nicht mit einer CO2 Steuer belegt ist wurde die Petition #NachhaltigAir lanciert. Die gesammelten Unterschriften werden dem Ständeratspräsidenten Jean-René Fournier überreicht. Damit wird gefordert das Kerosin genauso wie Benzin und Diesel, mit der Treibstoffsteuer, besteuert wird. Damit die aus dem Fliegen resultierenden Umweltprobleme nicht von der Allgemeinheit bezahlt werden müssen, wird die erhobene Steuer die der Verursacher bezahlt, für Klimaprojekte eingesetzt.

 

Fazit ist das es wohl so einige Möglichkeiten gibt seine Flugreisen zu kompensieren und das noch einige Möglichkeiten bestehen unseren CO2 Fussabdurck zu verbessern.

Quellen/PDF

Quellen: 20minuten vom 29.01.19, Myclimate, Ecopassenger, Bundesamt für Statistik, WWF und Campax