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Regenwasserbewirtschaftung

Untersuchungen haben gezeigt, dass eine nachhaltige Regenwasserbewirtschaftung die Niederschlagsmenge, die in Kanalisation und Flüsse gelangt, deutlich reduziert werden kann.

Regenwasser schwemmt Schad- und Nährstoffe von Strassen, Dächern und Plätzen in die Kanalisation und dann in die Bäche und Flüsse. Dadurch steigt die Gewässerbelastung, die Wasserqualität sinkt. Um dies zu verhindern, ist eine Regenwasserbewirtschaftung sinnvoll.

Immer mehr Kommunen und Betriebe ergreifen Massnahmen, um anfallendes Regenwasser nicht nur abzuführen, sondern auch noch sinnvoll zu nutzen. Zahlen aus Berlin belegen, dass bis zu 30% weniger Regenwasser in die Mischkanalisation gelangt und eine sinnvolle Nutzung des Niederschlags in den Wohnquartieren 7-12% kostbares Trinkwasser einsparen könnte. Siehe auch unter Regenwasseranlage. Diese Annahmen lassen sich ohne weiteres auf andere Ballungsräume übertragen.

Regenwasserbewirtschaftung beinhaltet aktive Massnahmen wie z.B. Versickerungsmassnahmen, gezielte Hochwasservorsorge und Bepflanzungen, die geeignet sind Niederschlagswasser zurückzuhalten. Wasser sparen ist ein Weg, das kostbare Nass als Ressource zu erhalten. Zusätzlich werden die Trinkwasserreserven durch eine durchdachte Nutzung des Regenwassers geschont.

Ziele der Regenwasserbewirtschaftung:

  • Nachhaltigkeit in der Wasserwirtschaft 
  • Verringerung des Hochwasserrisikos 
  • Verlangsamung des Niederschlagswasserabflusses 
  • Bessere und höhere Grundwasserneubildung. Bessere Grundwasserqualität durch Filterung im natürlichen Gelände
  • Weniger Niederschlagswasser in der Kanalisation und in Gewässern 
  • Geringere Betriebs- und Investitionskosten im Bereich Kanalisation, Kläranlagen und Rückhaltebecken

Entsprechende Massnahmen können sein:

  • möglichst viel Regenwasser vor Ort zurückhalten und versickern 
  • Förderung von Regenwassernutzung und Dachbegrünung 
  • ortsnahe Einleitung des restlichen Niederschlags in öffentliche Gewässer 
  • Rückbau von ausgebauten Gewässern mit naturnahem, verlangsamtem Abfluss 
  • Schaffung von Anreizen zur Regenwassernutzung, z.B. gesplittete Abwassergebühr 
  • Beratung vor Ort durch geschultes Fachpersonal, wie Regenwasser verwendet oder versickert werden kann
  • Bewusstseinsbildende Massnahmen, um in der breiten Bevölkerung das Thema zu verankern und dadurch positive Resultate erzielen

Versiegelte Flächen vermeiden:
Im öffentlichen Raum ist es of schwer auf dauerhafte, begeh- oder befahrbare Oberflächen bei Wegen und Plätzen zu verzichten. Im privaten Bereich können versiegelte Flächen gering gehalten werden. Wasserdurchlässiger Beton (Drainbeton) oder Pflasterungen, die durch die Fugen eine Versickerung zulassen. Wo immer möglich sollten besonders im privaten Bereich, versiegelte Flächen vermieden werden. Wasserdurchlässige Kiesflächen statt Beläge aus Asphalt, die den Niederschlag versickern für Stellplätze und Einfahrten geeignet. Holzroste für Terrassen, die Wasser zwischen den Fugen durchlassen.

schemazeichnung regenwasserbewirtschaftung
Quellen/PDF

Quellen - Text u. Bilder: wikipedia.de, lfu.bayern.de, ese.freiburg.de