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Schimmelpilzbefall in Wohnräumen

Feuchtigkeitsprobleme und Schimmelpilzbefall in Wohnräumen sind leider keine Seltenheit. Ursachen erkennen, vermeiden und allfällige Probleme beseitigen ist die Devise.

Wohnungs- und Gebäudesanierungen sind schon im Hinblick auf den Energieverbrauch und das globale Klima notwendig und sinnvoll. Falsches Nutzerverhalten und fehlende Kenntnis über den Feuchtetransport und Feuchteaustausch über die umfassenden Bauteile führen deshalb immer wieder zu Problemen. Besonders nach dem Einbau neuer Fenster wird der Luftaustausch durch deren hohe Dichtigkeit verringert. Wird die Wohnung oder einzelne Räume dann nicht ausreichend beheizt, kommt es schnell zu Schimmelflecken auf den Tapeten. Besonders betroffen sind Aussenwandflächen, da diese schnell abkühlen. Bei Verdacht auf versteckten Schimmelbefall kann eine Raumluftmessung weiterhelfen.

Zum Wachsen benötigen Schimmelpilze in erster Linie Feuchtigkeit und organische Nährstoffe. Eine richtige Bekämpfung der Schimmelpilze erfolgt durch die Beseitigung der Ursachen. Feuchtigkeit kann in Form von Kondenswasser an schlecht gedämmten Bauteilen, bei vorliegend Bauschäden oder mangelhafter Lüftung auftreten, aber auch ein Eintrag von Wasserdampf durch das reine Bewohnen der Räume (Kochen, Duschen, Baden, Pflanzen, Aquarien, Atemluft, etc.) ist möglich. Organisches Material finden Schimmelpilze unter anderem in Tapeten, Farben, Klebern und Kleistern, Holz- und Holzwerkstoffen.

Die wichtigsten Ursachen auf einen Blick:

  • mangelndes Lüften der Räume
  • nicht ausreichendes Heizen bei kalten Temperaturen und gleichzeitig hoher relativer Luftfeuchtigkeit
  • mangelnde Austrocknung des Neubaus
  • fehlende, fehlerhafte oder unzureichende Wärmedämmung der Gebäudehülle
  • eindringende Feuchtigkeit durch Schäden an Aussenputz und Mauerwerk
  • Behinderung der Dampfdiffusion durch feuchtigkeitsundurchlässige Anstriche, Wandbekleidungen, etc.
  • hoher Luftfeuchtigkeitseintrag durch Waschen, Duschen, Kochen, viele Pflanzen, Aquarien, Wäsche trocknen, etc. und mangelnder Lüftung

 

Wie gefährlich sind Schimmelpilze?

Von den rund 100.000 Schimmelpilzarten weisen nur etwa 30 Allergene auf. Schimmelpilze und deren Sporen sind sowohl in der Aussen- wie auch in der Innenluft ständig vorhanden. Der Mensch ist deshalb an ein Vorkommen von Schimmelpilzen in seiner Umgebung angepasst und weist eine hohe Resistenz auf. Er reagiert folglich nur selten mit Krankheitssymptomen auf eine Schimmelpilzexposition. Bei unklaren Krankheitssymptomen und Allergien sollte jedoch sicherheitshalber auf versteckten Schimmelpilzbefall untersucht werden.

Faltblätter zu Schimmelpilzen

Faltblatt "Verband Baubiologie" Schimmelpilze - Von Allergie bis Vergiftung zum Download

Faltblatt "Verband Baubiologie" Schimmelpilze - Unerwünschte Mitbewohner zum Download

Faltblatt "Verband Baubiologie" Schimmelpilzgifte - Mykotoxine zum Download

Quellen/PDF

Quelle und weitere Infos unter www.bundespublikationen.admin.ch, Bundespublikation Nr. 311.311.d
Teaserbild: bau-natura.de