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Weltmeere sind die grössten Abfallzeitbomben

Die Verschmutzung der Weltmeere ist eines der grössten gegenwärtigen Umweltprobleme. Plastikmüll im Meer bedroht Meerestiere und teilweise den Menschen. Bis 2025 will man den Müll im Meer drastisch reduzieren.

Schildkröte im Netz

Über fünf Billionen Kunststoffpartikel treiben bisher in allen Meeren umher und jährlich gelangen bis zu zehn Millionen Tonnen dazu. Plastikreste und Mikroplastikpartikel gelangen über Meeresströmungen selbst in entlegenste Gebiete, wie in der Tiefsee und bei den Polen. Die Folgen davon sind, dass Tiere Kunststoff fressen und sich im Müll verfangen sowie Giftstoffe abgesondert werden. Heute hatten nach Schätzungen bereits 90 Prozent aller Seevögel schon einmal Plastik im Bauch. Dieses Problem beeinflusst die Gesundheit der Menschen wegen unser Nahrungskette. Zudem gefährdet Plastikmüll die Lebensgrundlage von Küstenbewohnern und Inselstaaten aufgrund weniger Touristen, Grundwasserverseuchung sowie die Behinderung der Fischerei.

Mehr Ökodesign von Kunststoffverpackungen

Die Wiederverwertung von Plastik kann sich lohnen. So sollen an kritischen Stellen Systeme Abfall auffangen, bevor er ins offene Meer gelangt und im Meer werden Plastikstrudel sowie riesi§ge Abfallteppiche mit Auffangbarrieren abgeschöpft. Effizienter wäre natürlich, wenn Abfall überhaupt nicht ins Meer gekippt wird.

Das Produktedesign muss mehr relevante Umweltaspekte berücksichtigen. Zum Beispiel müssen Kunststoffverpackungen sich besser in den Systemen der Abfallerfassung, der Abfallsortierung und der stofflichen Verwertung integrieren lassen. Die Industrie soll deswegen vermehrt intelligente Verpackungen entwickeln. Konsumenten sollten ausserdem unverpackten Produkten bevorzugen und Einwegverpackungen möglichst meiden. Designentscheidung von Verpackungen haben nicht nur Einfluss auf die Umweltauswirkungen, sondern auch auf die Abfallverarbeitungsindustrie. Mikro- und Nanopartikel müssten ausserdem in Kosmetikprodukten verboten werden.

Albatrosse und Sturmvögel sind besonders bedroht

Albatrossen und andere Vertreter der Röhrennasen jagen nicht nur auf Sicht, sondern orientieren sich ebenso nach dem Duftstoff Dimethylsulfid. Er zeigt den Meeresvögeln an, dass im Meer unter ihnen reichlich kleine Krebse, ein begehrtes Futter der Vögel, sind. Forscher haben nun herausgefunden, dass die Kunststoffe beim Kontakt mit Meerwasser denselben Duftstoff abgeben. Deswegen halten Wasservögeln sie für Futter.

Quellen/PDF

Textquelle: Umwelttechnik Schweiz vom 11.2016; Tagblatt vom 11.11.2016

Bildquelle: www.noaanews.noaa.gov

Teaserbildquelle: Vberger (Wikipedia)