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Baum- und Holzkunde

In den einheimischen Wäldern wachsen genügend Hölzer, die je nach Baumart zu den verschiedensten Zwecken verwendet werden können. Auf den Import, besonders von Tropenholz, kann getrost verzichtet werden.

Einheimische und europäische Nadelhölzer

fichte

- Fichte / Rottanne

Flachwurzler, wird bis zu 50 m hoch. Eine der wichtigsten und häufigsten Baumarten. Gefährdet ist sie besonders bei Fichtenreinkulturen durch Sturmschäden, aber auch der Rotfäulepilz und Borkenkäfer können ihr zusetzen. Das Holz ist gelblich bis weiss mit einem angenehmen und harzigen Geruch. Deutliche Farbunterschied zwischen Früh- und Spätholz. Es lässt sich sauberer bearbeiten, die gehobelte Fläche hat schönen Seidenglanz.

Verwendung: als Bau- und Fensterholz, Täfer, für den Innenausbau und Möbel, Musikinstrumente, Faser und Spanplatten, Papier, Zellulose.

Besonderes: Grosse, verwachsene Äste können zum Spalten der Bretter führen, abgestorbene Äste können aus den Brettern ausfallen (Astlochbildung)

weisstanne

- Tanne / Weisstanne

Tiefwurzler, bis zu 50 m hoch. Gefährdet durch Trieblaus, Borkenkäfer, Tannenkrebs und Mistel. Das Holz ist ähnlich dem der Fichte, jedoch glanzlos und der Farbton weniger warm mit einem gräulicher Stich. Es hat praktisch keine Harzgallen und Harzkanäle und ist daher zu imprägnieren, beizen und lackieren als Fichtenholz.

Verwendung: Bau und Fensterholz, Täfer, Innenausbau und Möbel, Faser und Spanplatten, Papier, Zellulose.

lärche

- Lärche

Tiefwurzler, je nach Standort bis zu 50 m hoch. Eines der edelsten, einheimischen Nadelhölzer. Holzfarbe ähnlich wie Fichte, im Splint gelblichweiss und im Kern rotbraun. An den deutlich ausgeprägten Jahrringen sieht man den dunkleren und härteren Winterwuchs.

Verwendung: Durch den hohen Harzgehalt ist Lärchenholz widerstandsfähiger gegen Pilzbefall. Häufig im Innenausbau verwendet, kann aber durch seine Widerstandsfähigkeit auch dort eingesetzt werden, wo Tanne oder Fichte eher ungeeignet sind, z.B. als Holzschalungen / Fassadenbekleidungen im Aussenbereich.

Besonderes: Der Splint ist weniger dauerhaft als das Kernholz, darum darf es nur für den Innenausbau verwendet werden.

kiefer

- Föhre / Kiefer / Dähle

Das Holz ist sehr harzreich, im Splint gelblichweiss wie die Fichte, im Kern rötlichbraun und etwas heller als Lärche. Das Splintholz ist besonders empfindlich auf Bläuepilze.

Verwendung: Für rustikalen Möbeln, Täfer und für den Innenausbau Besonderes: Es gibt viele verschiedene Föhrenarten. In Wäldern die Waldföhre, in den Bergen die Berg- oder Legföhre sowie die Schwarzkieferen, die sehr oft in Gärten angepflanzt werden.

arve

- Arve

Harzreiches Holz, sehr leicht und gleichmässig weich glänzendes Holz. Im Splint gelblichweiss mit hellem Kern. Unter Lichteinfluss dunkelt dieser stark nach, während das Splintholz hell bleibt. Die Äste reissen meist beim Trocknen nicht.

Verwendung: Schon sehr früh wurde die Arve für häusliche Gebrauchsgegenstände, Möbel, Decken und Wandbekleidungen gebraucht. Besonderes: In der Schweiz sind die Arven recht selten. Man findet sie noch in Graubünden und Bern, aber auch im restlichen Alpenraum und den Karpaten.

douglasie

- Douglasie/Douglas-Tanne

Wird bis zu 50 m hoch, schnellwachsender Tiefwurzler. Das Splintholz ist gelblichweiss, im Kern rötlichgelb, aber unter Lichteinfluss rasch auf rötllichbraun nachdunkelnd. Auf den ersten Blick scheint das Holz der Lärche ähnlich. Die Jahrringe sind nicht immer ganz gerade, so dass besonders im Tangentialschnitt das Holz unruhiger aussieht als die Lärche.

Verwendung: Man verwendet es als Terrassenbeläge, Furnier, Täfer, Fenster, auch als Ersatz für Lärche. Und auch häufig als Zierbaum und Heckenpflanze.

Besonderes: Die Douglasie stammt aus dem westlichen Nordamerika, wo sie das am meisten verbreitete Holz ist. Es sind dort Stämme von bis zu 90 m Höhe und Stammdurchmessern bis 4 m anzutreffen. Weitgehend astfreie Ware wird aus Amerika eingeführt, oft unter der Bezeichnung Oregon-Pine. In Europa etwa seit Mitte 19. Jh. angepflanzt.

Einheimische und europäische Laubhölzer

buche

- Buche (Rot-Weissbuche)

Die häufigste Laubbaumart ist ein Tiefwurzler, der bis 40 m hoch wird. Den Stamm bedeckt eine glatte, graue Rinde. Das Holz ist rötlichweiss mit zahlreichen, kleinen Markstrahlen. Die Jahrringe sieht man nur sehr schwach.

Verwendung: Durch Dämpfen wird das Holz dunkler bis zu rotbraun und lässt sich dann besser bearbeiten. Es lässt sich gut beizen und biegen, wodurch es im Stuhlbau geschätzt wird. Buche wird für Serienprodukte, Hobelbänke, Schubladenseiten, Sperrholzplatten, Flussleiste, Treppentritte usw. angewendet.

eiche

- Eiche

Stieleiche (Sommereiche)
Ein bis zu 40 m hoch wachsender Tiefwurzler. Die ist häufig unregelmässig geformt. Die typischen Blätter haben kurze Stiele und die Eicheln lange.

Traubeneiche (Wintereiche)
Blätter mit langen Stielen während die die Eicheln ohne Stiel direkt an den Zweigen sitzen. Das Holz der Stiel- und Traubeneiche unterscheidet sich kaum. Das gelblichbraune ringförmige Holz ist leicht an den grossen Markstrahlen zu erkennen. Der Splint darf nicht verwendet werden, während das Kernholz sehr hart und dauerhaft ist.

Verwendung: Das Holz wird für anspruchsvolle Bauschreinerarbeiten und im Möbelbau, dabei wird es meist als Furnier eingesetzt. Auch für stark beanspruchtes Konstruktionsholz wird manchmal noch Eiche eingesetzt.

esche

- Esche

Tiefwurzler, bis 40 m hoch. Die Knospen sind gross, dick, schwarzbraun bis schwarz. Das langfaserige und sehr zähe Holz ist gelblichweiss mit grossen, ringförmigen angeordneten Poren. Ältere Bäume älter erkennt man an einer bräunlichen Veränderung des Kerns. Das Holz wird dann als Olivesche bezeichnet.

Verwendung: Man verwendet das Holz bei Turn- und Sportgeräten, für Möbel, Treppen, Parkett, Täfer und Stiele von Werkzeugen.

ahorn

- Ahorn

Tiefwurzler mit eine Höher von bis zu 30 m. die Knospen sind gross und grün, das Holz ist fast weiss, sehr feinporig und hart. Das Spätholz ist als feine Linie sichtbar.

Verwendung: Ahorn verwendet man vor allem für Innenteile bei Möbeln, für Musikinstrumente, Küchengeräte, Drechselarbeiten, massive Tischplatten und auch als Parkett.

kastanie

- Edelkastanie

Das Holz wird wegen seinem schönen Aussehen in der ganzen Schweiz verwendet. Der Splint ist grau und der Kern hell gelbbraun, nachdunkelnd. Es hat grosse Poren und deutliche, dekorativ wirkende Jahrringe. Es ist gut zu bearbeiten.

Verwendung: Man verwendet es innen und aussen, wie z.B. für Fenster, Türen, Möbel und Furniere.

nussbaum

- Nussbaum

Ein mittelgrosser, etwa 25 m hoher Tiefwurzler. Der breite Splint ist hellbraun, der Kern braun bis schwarzbraun. Die im Frühholz dunklen Poren sind deutlich als kurze, schwarze Striche sichtbar.

Verwendung: Der Nussbaum ist das schönste und edelste Möbelholz, aber auch das teuerste. Es ist nur noch in geringen Mengen erhältlich.

kirsche

- Kirschbaum

Mittelgrosser, bis zu 25 m hoher Baum. Optisch nach Stamm und Aussehen wie die in den Gärten heimische, gezüchtet Süsskirsche. Der Splint ist rötlichweiss, das Kernholz rötlichgelb bis rotbraun. Die Jahrringzonen sind oft verschieden gefärbt, zuweilen leicht mit grünlichem Schlimmer.

Verwendung: Kirschbaum ist ein sehr schönes und gesuchtes Möbelholz, das sich auch für anspruchsvollen Innenausbau eignet.

birke

- Birke

Mittelgrosser 25-30 m hoher, schnell wachsender Baum. In höheren Lagen oft strauchartig und verkrüppelt. Besonders auffällig ist die typisch gezeichnete Borke. Das Holz der Sand- und Moorbirken ist gleichgmässig gelblichweiss oder rötlichweiss mit einem seidigen Glanz. Sehr dekoratives Nutzholz. Sehr teuer ist das Holz der Karelischen Maserbirke, die eine sehr schöne Holzstruktur aufweist.

Verwendung: Wegen der geringen Tragkraft nicht als Bauholz einsetzbar. Als Parkett, im Möbelbau, für Schälfurniere, aber auch zum drechseln und schnitzen ist Birke sehr gut geeignet. Beliebt ist wegen der ätherischen Öle auch als Kaminholz.

linde

- Linde

Je nach Art erreichen Linden Wuchshöhen zwischen 15 und 40 m. Oft bilden mächtige bis zu 1000 Jahre alte Einzelbäume noch Plätze in alten Ortschaften. Die bevorzugt in Wäldern vorkommende Winterlinde ist von den charakteristischen Dorflinden (Sommerlinde) kaum zu unterscheiden. Das Holz ist hellfarbig, sehr weich, wenig dekorativ und verfügt über einen leichten Seidenglanz. Es lässt sich gut bearbeiten, beizen und lackieren. Allerdings anfällig für Pilze und Insekten.

Verwendung: Spielwaren, Haushaltsgeräte, Holzschuhe, Bilderrahmen und besonders für Holzschnitzarbeiten und in der Bildhauerei.

pappel

- Pappel

Schnell wachsender Baum mit Wuchshöhen von 30 bis 45 m. Häufig als Alleebäume, aber heute bevorzugt zur schnellen Holzgewinnung zur Energiegewinnung und die Papierherstellung angebaut. Ein helles, leichtes und sehr homogenes Holz mit wenig Textur. Es kann leicht bearbeitet werden, ist gut beiz- und lackierbar. Kann jedoch kaum poliert werden.

Verwendung: Herstellung von Zündhölzern, Obstkisten, Spankörbe, Lebensmittelverpackungen, Schälfurniere zur Herstellung von Sperrholzplatten, oder zur Zellstofferzeugung für die Papierindustrie und als Energieholz für Feuerungsanlagen. Nur das Holz der Schwarzpappel ist wegen seiner Maserung für Edelfurniere gefragt.

ulme

- Ulme

Mit einer Wuchshöhe von bis zu 35 m gehört die Ulme zu den grösseren Bäumen. Sie kann bis zu 400 Jahre alt werden, ist aber durch den Ulmensplintkäfer massiv im Bestand bedroht. Der feine Bast eignet sich als Bindematerial, während das harte und zähe Holz (Rüster genannt) mit seinem warmen Farbton für anspruchsvolle Anwendungen anbietet. Das ringporige Holz der Bergulme hat drei den Jahresringen folgende Zonen. Das Splintholz ist gelblichweiss, ein helles Reifholz und ein blassbraunes bis rötliches Kernholz.

Verwendung: Früher wurde es wegen seiner Zähigkeit für den wagen- und mühlenbau besonders geschätzt. Das schöne Furnierbild macht es heute zu einem gefragten Holz für Möbel, Parkett, Täferungen, Ziergegenstände, Instrumentenbau und Gewehrschäfte.

birne

- Birne

Als Wildbirne oder kultivierter Obstbaum können Birnen etwa 25 m hoch werden. Das Holz ist hart, schwer und zäh und weist eine helle silbergraue Farbe auf, die sich nach dem Dämpfen zu gelblich bis warmen rötlichen Tönen ändert. Für die Holznutzung sind die astfreien Stämme von bis zu 6 m gut geeignet. Es lässt sich gut bearbeiten und dank seiner Struktur leicht schnitzen und drechseln.

Verwendung: Früher wurde Birne zur Herstellung von modeln für Gebäck und Stoffdruck verwendet. Heute wird es vor allem im Modell- und Instrumentenbau, für Furniere im Möbelbau und als Schnitz- und Drechselholz verwendet. Schwarz gebeiztes Birnenholz wird teilweise noch als Ersatz für das teure Ebenholz eingesetzt.

erle

- Erle

Ein schnell wachsender Laubbaum mit Wuchshöhen von rund 30 m. Die Schwarzerle mit abgerundeten Blättern und die Grauerle mit spitzen Blättern zählen mit einem Höchstalter von 120 Jahren zu den kurzlebigen Baumarten und sind im Alter im Kern oft faul. Unter Wasser wird es hart und wurde schon in früherer Zeit zu Pfahlgründungen verwendet. Das Holz ist blass gelblich biss rötlichweiss, relativ weich und gut zu bearbeiten.

Verwendung: Bevorzugt im Innenbereich, für den Möbelbau, als Decken- und Wandverkleidungen. Ebenso beliebt als Holz für den Modellbau, zum Schnitzen, in der Bildhauerei oder für Kinderspielzeug.

Quellen/PDF

Holzführer-Einheimische Baumarten mit ihren Hölzern, Arboris Verlag,
www.lignum.ch, www.welte-holz.at