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Wald, Holzhandel und Sägerei

Der nachhaltige Rohstoff Holz geht durch viele Hände und Verarbeitungsschritte, bis er als fertiges Möbel oder Parkett in der Wohnung landet.

wald

Wuchtige Stämme landen zuerst auf den Holzlagerplätzen und danach in den Sägewerken. Dort werden sie zu Balken und Brettern aufgesägt, gelagert und getrocknet. Je nach Holzart entstehen daraus Holzkonstruktionen und Dachstühle für Gebäude, Brücken und Stege, Möbel, Verkleidungen, Fassaden, Täfer und Parkettböden. Aber auch Plattenwerkstoffe und Dämmmaterialien. Mit den Resten aus dem Sägewerk und der Durchforstung Hackschnitzel und Pellets.

Im aktuellen Zustand ist eine Übernutzung der Wälder kaum denkbar. Die stetig fallenden Holzpreise bewirken zudem, dass die Wälder zum Teil schlecht gepflegt werden. Ständig wächst mehr Holz nach als genutzt wird. Rund ein Drittel der Schweiz ist mit Wald bedeckt. Daher ist es nur sinnvoll, dieses Potential auch zu nutzen. Eine nachhaltige Waldbewirtschaftung hat viele Vorteile:

  • Gepflegte und naturnahe Wälder
  • Grosser Artenreichtum
  • Weniger Anfälligkeit für Sturmgeschehen
  • Wertschöpfung bleibt im Land
  • CO2 neutraler, nachwachsender Rohstoff fürs Bauen und Heizen
  • Umwandlung als Treibstoff für Fahrzeuge (Holzvergaser)

Der Wald hat Potential und Zukunft, das es zu nutzen gilt. Rund 5 Millionen Kubikmeter Holz werden jedes Jahr in der Schweiz eingeschlagen. Weitere 2 Millionen könnten ohne Raubbau zu betreiben noch zusätzlich genutzt werden. Seltsamerweise kommen etwa 50% des in der Schweiz verwendeten Holzes aus dem Ausland. Das macht nicht besonders viel Sinn. Den zu den rund 80‘000 Beschäftigten in der Forst- und Holzwirtschaft könnten weitere hinzukommen. Nur 5% des Wärmebedarfs wird mit Holz gedeckt. Dabei ersetzten 2 kg Holz oder Pellets etwa 1 Liter Heizöl.

Die Wälder sind nicht nur Lebens- und Erholungsraum. Sie sind auch ein ernst zu nehmender Wirtschaftsfaktor. Die Nutzung der heimischen Wälder schafft nicht nur Arbeitsplätze, die Wertschöpfung bleibt in der Region und im Land.

Der Wald in Zahlen:

  • 48% Fichten
  • 17% Buchen
  • 15% Tannen
  • 5% Lärchen
  • 3% Föhren

Die Anforderungen an den Wald sind vielfältig und jeder Nutzer hat hier einen anderen Standpunkt. Für Sportler und Spaziergänger steht der Erholungs- und Freizeitwert im Vordergrund. Jäger, Waldbesitzer und Forstwirtschaft haben oft andere Interessen als Umweltverbände. Egal wer welchen Nutzen aus den Wäldern zieht, eines gilt für alle gleich - er ist Lebensraum für eine mannigfaltige Flora und Fauna, produziert Sauerstoff, bindet CO2, schützt in den Bergen vor Lawinen und Bodenerosion und ist wichtig für das Grundwasser.

Der Wald ist nicht grenzenlos

Der weltweite Holzhunger übertrifft schon lange die natürliche Regenerationsfähigkeit der Wälder. Zahlen aus 2012 belegen, dass die Holzwirtschaft der Schweiz nur rund die Hälfte des benötigten Holzes (5,6 Mio m3) in heimischen Wäldern geerntet hat. Verbraucht haben die Schweizer für Holzprodukte, Papier/ Karton und Energieerzeugung 10,3 Mio. m3.

Die Nachfrage steigt ständig und nicht nur in Europa. Weltweit sind 30 Prozent des Holzeinschlages illegal. Der FSC (Forest Stewardship Council) kämpft gegen Windmühlen. Während in der Schweiz etwa die Hälfte aller Wälder FSC zertifiziert sind, so sind es weltweit nur 4,5 Prozent. Damit sich die grossen Waldgürtel im Norden und die der Tropen nicht in Luft und Rauch auflösen, muss jeder Einzelne handeln und dazu beitragen, dass Holz nicht unnötig eingeschlagen werden muss:

- Holz und Holzprodukte nur aus zertifizierter Quelle (FSC oder PEFC)
- hochwertige Möbel aus Holz den billigen und nicht lange haltbaren vorziehen
- man muss nicht jede Mail und Notiz ausdrucken

Quellen/PDF

Text: www.umwelt-schweiz.ch, www.lfi.ch

Bilder: waldwissen.net/Thomas Reich (WSL)