Fragen und Antworten

Hat es Wohngifte in alten, renovierten Häusern?

(Frage von Frau H.L. Dezember 2020) Wir wohnen in einem alten Haus, welches punktuell renoviert wurde, vor etwa 14 Jahren. Seit einem Jahr wohnen wir nun hier und da mein Mann und ich Asthma hatten bzw. haben, sind wir sensibilisiert für die Luftqualität. Seit wir hier sind, scheint es mir, dass wir mehr husten und die Nase oft dicht ist. Doch ich weiss nicht, ob dies einfach daran liegt, dass das Haus schlecht isoliert ist und oft zieht und wir schlichtweg einfach regelmässig erkältet sind. Zudem haben wir eine 2-jährige Tochter.
Wie hoch schätzen Sie die Wahrscheinlichkeit bei alten Häusern ein, dass es sich doch um Wohngifte handeln könnte? Sollte bei schlecht isolierten Häuser dann die Gifte eher nach Aussen dringen und so ein kontinuierliches natürliches Lüften stattfinden? Vielen Dank für Ihre Einschätzung
 

Antwort: Immer wieder erhalten wir Anfragen mit ähnlichem Inhalt. Die alten Häuser wurden vor einigen Jahrzehnten renoviert und mit damaligen, meist ungünstigen Materialien, z.B. Spanplatten mit hohen Formaldehydausgasungen verwendet. Holzschutzmittel und Anstriche aller Art mit Wohngiften beladen. Wir empfehlen Ihnen eine Analyse der Raumluft und ein erfahrener Baubiologe kann anhand der Materialsichtung und ev. Analyse die Ursache der Raumluftbelastungen eruieren.

Auch in nicht so gut isolierten Häusern sind die Luftwechsel zu klein, um die Wohngiftkonzentrationen abzuführen. Mehrmals am Tag einige Minuten Fenster- Stosslüften ist immer noch die beste Form der Lufterneuerung. Mit einem CO2-Messgerät kann, als "Leitgrösse" die Kohlendioxydmenge CO2, gemessen werden. Ab 1000 ppm im Innenraum sollte ein Luftwechsel erfolgen. Zum Vergleich: Die frische Aussenluft hat ca. 450 ppm CO2.