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Holzschutz

Früher war es die chemische Keule – heute achtet man besonders in Innenräumen auf baubiologisch verträgliche Schutzmassnahmen, wenn es um die Bekämpfung von Schadinsekten und Pilzen geht. Aber Achtung: in vielen älteren Gebäuden kann sich noch gesundheitsgefährlicher, chemischer Holzschutz als Altlast verstecken.

Hausschwamm

Zu unterscheiden sind natürlicher, biologischer und konstruktiver Holzschutz, sowie der Schutz vor Insektenbefall und Holz zerstörenden oder verfärbenden Bakterien und Pilzen. Lacke und Anstriche ohne entsprechende Wirkstoffe fallen nicht unter den Begriff Holzschutzmittel, ebenso wie Lasuren, die der Holzvergrauung unter UV-Strahlung entgegenwirken. Pflegeöle und Wachse schützen die Holzoberflächen vor physikalischen Einwirkungen wie z.B. Schmutz, Staub, Flecken, Kratzern, etc.

Holzschäden, die die Tragkraft vermindern oder das Aussehen der Oberfläche verändern und beeinträchtigen werden hervorgerufen durch:

Insekten:

  • Hausbock
  • Holzameisen
  • Termiten
  • Gemeiner Nagekäfer (Holzwurm)
  • Brauner Splintholzkäfer

Pilze:

  • Echter Hausschwamm
  • Kellerschwamm
  • Weisser Porenschwamm
  • Blättlinge
  • Bläuepilze

Biologische Holzschutzmittel

Nach den negativen Erfahrungen durch mittlerweile verbotene Holzschutzmittel wie PCP, Lindan oder DDT wurde nach möglichen Alternativen gesucht. Während die Industrie jetzt vorbeugende und bekämpfende Holzschutzmittel mit verschieden Inhaltsstoffen anbietet, geht das Ringen um rein biologisch wirkende Holzschutzmittel weiter.

Diese Mittel wirken rein vorbeugend und kommen nach Herstellerangaben ohne Biozide, wie Fungizide und Insektizide aus. In der Regel fehlt die allgemeine bauaufsichtliche Zulassung. Der Begriff „biologische Holzschutzmittel“ ist nicht geschützt. Die Wirkung beruht hauptsächlich auf dem sogenannten „Coating-Prinzip“. Das heisst, die Inhaltsstoffe verdecken den holzspezifischen Geruch. So wird der zu schützende Bereich von den Schadinsekten nicht als Holz erkannt und Frass und Eiablage verhindert. Bestandteile sind häufig: Silikatlösungen und Kaliumkarbonat. Bereits befallene Holzbauteile können mit dem Heissluftverfahren behandelt werden, das ohne jede Chemie und Gift auskommt. Die befallen Schadstellen, z.B. durch den Hausbock werden isoliert auf 75 Grad aufgeheizt und dabei alle Schädlinge abgetötet.

Ohne konstruktiven oder vorbeugenden Nässe- / Feuchteschutz sind diese Mittel wirkungslos, da Regen oder aufsteigende Feuchtigkeit die Inhaltsstoffe auswaschen würde.

Holzschutzmittel mit vorbeugender oder bekämpfender Wirkung

Holzschutzmittel unterscheiden sich nach Wirkungsweise, Zusammensetzung, Inhaltstoffen, Anwendung und Verarbeitung. Für Holzbauteile in nicht sichtbaren oder später nicht mehr zur optischen Kontrolle zugänglichen Bereichen werden in der Regel vorbeugende Holzschutzmittel eingesetzt.

Hier kommen insbesondere wasserlösliche Mittel gegen Holz zerstörende Insekten und Pilze zum Einsatz. Die Hauptbestandteile vieler Holzschutzmittel dieser Gruppe sind:

  • Bor-Salze (Borverbindungen)
  • CK-Salze (Chrom-Kupferverbindungen)
  • CKB-Salze (Chrom-Kupfer-Borverbindungen)
  • Quat-Präparate (quartäre Ammoniumverbindungen)
  • Quat-Bor-Präparate (quartäre Ammonium-Borverbindungen)
  • Chromfreie Kupferpräparate

Ebenso kommen Holzschutzmittel mit organischen Lösungsmitteln zum Einsatz.

Quellen/PDF

Wikipedia, holz-schutz.ch, bosshard-farben.ch, antik-und-laden.de